Paketzustellung in der Krise

Wie dAs Coronavirus den logistikalltag verändert hat

Geschlossene Geschäfte, kein Zutritt zu Schwimmbädern und Fitnessstudios, Arbeiten im Home Office: Binnen weniger Wochen hat das Coronavirus den Alltag der Menschen in Deutschland, Europa und der ganzen Welt grundlegend verändert. In einer Zeit, in der Mundschutz statt Handschlag gilt und jeder Angst hat, sich oder andere bei der Arbeit oder im Supermarkt anzustecken, ist die Logistikbranche mehr gefragt denn je. Wie aber kann das funktionieren, ohne die eigenen Mitarbeiter zu gefährden?

Sicherheit im fokus

„Wir haben Vorsichtsmaßnahmen ergriffen, um das Infektionsrisiko für unsere Mitarbeiter möglichst gering zu halten“, erklärt Prokurist Andreas Weinhut. So sind die Zusteller dazu angehalten, Abstand zu halten und sich in der Paketsortierung möglichst nur an ihrem eigenen Fahrzeug aufzuhalten. In der Sortierung und bei Kundenkontakt gilt außerdem eine Mund-Nasen-Masken-Pflicht. „Wir haben insbesondere den Kontakt der Mitarbeiter untereinander begrenzt und verzichten zusätzlich auf Unterschriften durch die Kunden, um auch hier den Sicherheitsabstand einhalten zu können“, so Weinhut weiter.

Zusammenarbeit während der Coronakrise
Nur mit Mund-Nasen-Maske: Routenplanung im Juli 2020.

Wirtschaftliche Risiken und Chancen

Die Coronakrise birgt darüber hinaus aber auch wirtschaftliche Risiken für die Logistikbranche. „Wir beliefern hauptsächlich Firmenkunden. Durch die vorübergehende Schließung zahlreicher Geschäfte und Industrieunternehmen innerhalb unseres Zustellgebiets ist die Anzahl unserer Pakete im März und April erheblich gesunken“, erklärt der geschäftsführende Gesellschafter Nikolaus Weinhut. Auf Kurzarbeit musste der Unternehmer bisher nicht zurückgreifen, Mitarbeiter waren aber dazu angehalten, Überstunden und Urlaubstage abzubauen. „Für uns standen die Mitarbeiter im Krisenmanagement an erster Stelle“, erklärt Andreas Weinhut. „Wir wollten die Arbeitsplätze erhalten, um nach der Krise, wenn das Paketvolumen wieder steigt, mit voller Kraft durchstarten zu können.“

Hochphase der krise überwunden

Ab Mitte April stieg das Paketvolumen dann – ausgelöst durch die steigende Anzahl an Privatkunden – tatsächlich. Denn durch die geschlossenen Geschäfte haben immer mehr Menschen online bestellt. Als der Einzelhandel dann Anfang Mai wieder öffnen durfte, wirkte sich auch das auf das Paketvolumen bei WEINHUT aus: „Die Läden mussten in sehr kurzer Zeit ihre Lager füllen und beispielsweise die Frühjahrskollektion durch Sommerkleidung ersetzen. Dadurch und durch das andauernd hohe Privatvolumen ist die Zahl unserer Pakete aktuell sogar höher als im Juli letzten Jahres“, erklärt Andreas Weinhut.